Die Landesgartenschau Neuss 2026 GmbH setzt bei der Planung des neuen Bürgerparks in großem Maße auf die Beteilung der Neusser Bürgerschaft – so auch bei der Entwicklung der neuen Spielplätze. Bis zu der Eröffnung der Landesgartenschau am 16. April 2026 werden drei große, zentrale Spielplätze entstehen. Der “Rennbahnspielplatz”, “Kaninchenspielplatz” und “Römerspielplatz” sollen nicht nur Orte des Spielens sein, sondern auch die Historie der Stadt Neuss und der ehemaligen Galopprennbahn in ihrer Gestaltung aufgreifen.
Wie diese einmal aussehen sollen, wollten die Planerinnen und Planer von den “echten Profis”, den Neusser Kindern, selbst erfahren. “Wir bauen einen Park für alle. Das bedeutet für uns, dass wir umfangreich beteiligen – für uns gehören die Kinder selbstverständlich dazu”, betont LAGA-Geschäftsführer Jan Sommer. Aus diesem Anlass kamen am Montagnachmittag Vertreterinnen und Vertreter des Jungendamtes der Stadt Neuss, der Landesgartenschau Neuss 2026 GmbH und des Berliner Planungsbüros Franz Reschke Landschaftsarchitektur GmbH in der Kinder- und Jugendeinrichtung “Das Haus” zusammen, um sich gemeinsam mit Kindern der Münsterschule und des Ev. Familienzentrums “Kleine Leute, große Welt” über die Gestaltung der drei Spielplätze auszutauschen.
Nach einer kurzen Begrüßung durch Florian Grotmann vom Jugendamt Neuss und Bernadette Schnatmann von der LAGA GmbH stellten die Berliner Landschaftsarchitekten anhand von Plänen und Bildern die ersten, groben Entwürfe für die Spielplätze vor. “Umfangreiche Projekte wie die einer Landesgartenschau bieten viele Möglichkeiten, Ideen in einem großen Maßstab umzusetzen”, so Frederik Springer als Vertreter für das Büro Reschke, “derart große und anspruchsvolle Spielanlagen planen zu können ist eine Besonderheit. Dazu kommen ergänzende Angebote für Spiel, Sport und Freizeit, wie beispielsweise eine Dirt-Bike-Strecke, ein kleiner Pump-Track oder auch Tennis-, Fußball- und Beachvolleyballplätze – das macht den Bürgerpark in Neuss aus.”
Die Wünsche der Kinder waren fantasievoll und reichten von großen Schaukeln über “sehr schwierige Parcours” bis hin zu Verkaufsständen und vielen Klettermöglichkeiten, “die bis in die Bäume reichen”. “Wir brauchen unbedingt eine ganz große Rutsche und viel Wasser auf den Spielplätzen”, betonten die Grundschulkinder Til und Fritz. “Und eine Drehscheibe wäre auch richtig cool” ergänzte Moriah. Aber nicht nur Möglichkeiten zum Spielen, Toben und Bewegen sind den Kindern wichtig, sondern auch Rückzugsorte für Ruhe und Ent-spannung mit Platz für “viele Picknickdecken.”
Schulleiter Winfried Godde von der Münsterschule freut sich, dass die Kinder von Anfang an in die Planung einbezogen werden. „Das ist eine Wertschätzung für die Kinder und ich bin hoffnungsvoll, dass die Ideen zur Umsetzung kommen. Als Innenstadt-Schule wollen wir ‘unseren Park’ aktiv nutzen. Ich freue mich jetzt schon, die Ergebnisse mit den Kindern in Beschlag zu nehmen und zu erobern.” Auch für Florian Grotmann vom Neusser Jugendamt ist das Prinzip der Partizipation bei der Gestaltung der Spielplätze sehr wichtig: “Wir freuen uns, dass unsere jungen ‘Profis’ von Anfang an beteiligt werden, denn schließlich geht es hier vor allem um sie selbst und um ihre Freizeit.“
Die Ergebnisse des Nachmittags werden nun von dem Planungsteam zusammengefasst und geordnet. Im Anschluss fließen diese in die Aufgabenstellung für den sogenannten zweistufigen Planungswettbewerb ein, der sich an die Herstellerinnen und Hersteller von Spielgeräten richtet. Eine Jury aus Fachleuten von LAGA GmbH, Stadt Neuss, Grünes Herz – Bürgerpark Neuss e.V. und Gesellschaft entscheidet darüber, welche Entwürfe zur Umsetzung kommen.
Die Spielplätze im neuen Bürgerpark
Auf dem “Rennbahnspielplatz” wird die Historie der ehemaligen Galopprennbahn spielerisch mithilfe von dynamischen Spielgeräten aufgegriffen. Der “Kaninchenspielplatz” wurde durch die zahlreichen Kaninchen auf dem Gelände inspiriert. Die Spielskulptur erinnert an einen Kaninchenbau mit vielen geheimen Gängen und Kammern. Das Thema für den rund 630 Quadratmeter großen “Römerspielplatz” im Bereich des Hammfeldhofes leitet sich aus der Neusser Stadtgeschichte ab und nimmt Bezug auf das Römerlager Novaesium.