Landesgartenschau 2026 als Chance für die Wirtschaft
Annette Nothnagel bezeichnet ihre Aufgabe als „ein Geschenk“. Entsprechend begeistert erläutert die Geschäftsführerin der Landesgartenschau Neuss 2026 GmbH (LaGa GmbH) die Pläne und die damit verbundenen „blühenden Perspektiven für die gesamte Stadt Neuss“. Nothnagel war eine der Expertinnen und Experten, die beim Regionalforum Rhein-Kreis Neuss der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein im Juni 2024 die Frage beantworteten, wie die Neusser Wirtschaft von der LaGa 2026 profitieren kann.
Bei einem Rundgang über das ehemalige Rennbahngelände durften die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zunächst ein wenig „LaGa-Luft“ schnuppern: Nothnagel und Christoph Hölters, Beigeordneter der Stadt Neuss und Geschäftsführer der LaGa GmbH, stellten die Pläne für das 38 Hektar große Gelände vor, das sich bis 2026 zu einem Bürgerpark entwickeln wird, sowie die Neustrukturierung des Gebiets Hammfeld I, in dem rund 1.500 Wohnungen entstehen sollen.
„Aus Sicht der Neusser Unternehmen ist es eine großartige Sache, dass auf diesem riesigen Areal etwas passiert und Leben in die Bude kommt“, erklärte Christoph Buchbender, Sprecher der Regionalforums. Er begrüßte die rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach der Rennbahnführung im IHK-Pop-up-Store Ausbildung am Markt. „Wir müssen alle Neusserinnen und Neusser von diesem Projekt überzeugen und brauchen dafür ein entsprechend gutes Marketing“, appellierte Buchbender.
IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz stimmte ihm zu: „Um 2026 am Ziel sein zu können, gilt es nun, das Projekt mit allen Kräften voranzutreiben und gleichzeitig immer wieder die Chancen und Vorteile der LaGa in den Mittelpunkt zu rücken.“ Image, Wirtschaftsstärke und Stadtentwicklung seien dabei wesentliche Aspekte.
In ihrem Impulsvortrag „Die Landesgartenschau Neuss 2026 – Chancen für die regionale Wirtschaft“ betonte Nothnagel: „Die Verwirklichung der LaGa bringt Geld in die Region. Wir reden von 60 Millionen Euro, die hier investiert werden.“ Dies sei für regionale Unternehmen – trotz erforderlicher europaweiter Ausschreibungen – eine große Chance. Mit dem Start der LaGa rechnet sie mit Gewinnen vor allem für den Handel, die Gastronomie und Hotellerie. „Wir gehen von insgesamt etwa 700.000 Besuchern aus“, sagte Nothnagel. „Erfahrungswerte besagen, dass jeder Besucher zirka 20 Euro abseits der Landesgartenschau ausgibt.“ Um diese zusätzliche Kaufkraft abzuschöpfen, lohne es sich für die Unternehmen, sich auf dieses Event einzurichten.
Darüber hinaus sorge die LaGa für eine nachhaltige Image-Steigerung des Standorts Neuss. „Wir wollen für eine überregionale Strahlkraft sorgen.“ Und das touristische Interesse wecken. „Das touristische Marketing soll durch die LaGa befeuert werden und neben dem Stammpublikum auch junge Menschen ansprechen.“ Darüber hinaus hoffe man auf Marketing-Partnerschaften.
„Die Zeit rennt. Bald rollen die Bagger, und wir laden Sie herzlich dazu ein, sich zum Beispiel als Veranstalter, Sponsor oder Aussteller einzubringen“, animierte Nothnagel ihre Zuhörinnen und Zuhörer. „Schließlich ist die LaGa ein echtes Team-Event.“ Zum Mitmachen riefen auch Sandra Breuer und Marcus Longerich, die Vorsitzenden des Vereins Grünes Herz – Bürgerpark Neuss, auf. So gebe es viele Ideen, wie Unternehmen und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Bürgerpark partizipieren können: Sportangebote im Park, Neusser Produkte bei der Landesgartenschau oder die Präsentation der Geschichte der Hafen- und Lebensmittelindustrie zum Beispiel.
„Was wir hier bauen, ist ein Magnet“, betonte Dennis Niederhagen, CEO der DigitalValley GmbH, im Rahmen des Diskussions-Panels mit Steinmetz, Hölters und Christoph Napp-Saarbourg (Einhorn-Apotheke Victor Napp) unter dem Titel „Potenziale für die lokale Wirtschaftsentwicklung“. „Wir müssen die LaGa als Plattform für Innovationen nutzen und neue Innovationsunternehmen anlocken.“ Napp-Saarbourg geht davon aus, dass die Gastronomie am Markt sicherlich profitieren werde. Allerdings bezweifelt er, dass die Innenstadt viel mehr Frequenz verzeichnen könne. „Es fehlt noch Konkretes“, betonte er. So bereite die Parksituation den Händlern zum Beispiel Sorgen. Nichtdestrotz freue man sich, dass es die LaGa Neuss geben wird.
„Wir haben die Chance, über Innovationen Wirtschaftskraft und Wertschöpfung zu generieren“, erklärte Steinmetz. „Angelehnt an das Sommermärchen 2006, hoffe ich auf ein Sommermärchen 2026 im regionalen Kontext – das sich dann jeden Sommer wiederholt.“
(Redaktioneller Hinweis: Der Text stammt aus einer Pressemitteilung der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein vom Juni 2024, welche anlässlich der Veranstaltung des Regionalforums Rhein-Neuss Kreis „Blühende Perspektiven: Wie die Landesgartenschau 2026 die Wirtschaft vorantreibt“ publiziert wurde.)